Am 1. Oktober fand im Magdeburger Rathaus die erste Fairtrade-Schüler:innenakademie Sachsen-Anhalts statt. Rund 160 Schüler:innen aus dem ganzen Bundesland kamen zusammen, um sich über Fairen Handel, globale Gerechtigkeit und nachhaltiges Handeln auszutauschen. Die Veranstaltung wurde hauptsächlich durch die Kooperation von Fair Trade Deutschland, dem Projekt Entwicklungspolitische Bildungs- und Informationstagen in Sachsen-Anhalt (SAeBIT) und dem Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA) getragen und organisiert.
Das SAeBIT-Projekt des EINE WELT Netzwerks Sachsen-Anhalt e.V. (ENSA) war mit mehreren Akteur:innen beteiligt und gestaltete das Programm aktiv mit. So wurden vom Projekt-Team nicht nur Referent:innen für die Workshops der Schüler:innen sondern auch eine Schulung für Lehrkräfte organisiert, die Christopher Isensee vom SAeBIT-Team leitete.
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion diskutierte Thaddäus-Paul Molle, ENSA-Fairhandelsberater gemeinsam mit Claudia Brück (Fairtrade Deutschland) und Martina Fölsch (Thomas-Müntzer-Gemeinschaftsschule Wernigerode) über die Bedeutung junger Menschen für den Fairen Handel. Molle hob hervor, wie wichtig verlässliche Bildungsstrukturen und Partner:innen in Sachsen-Anhalt sind, um Schüler:innen langfristig zu befähigen, globale Zusammenhänge zu verstehen und Veränderung vor Ort anzustoßen.
In den Workshop-Phasen setzten sich die Teilnehmenden praxisnah mit nachhaltigem Konsum, globalen Lieferketten und regionalem Engagement auseinander. Dabei wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Schulen Fairen Handel und Nachhaltigkeit dauerhaft im Schulalltag verankern können – von konsumkritischen Stadtspaziergängen bis zu Projekten mit lokalem Bezug. Insgesamt wurden den Teilnehmenden sieben Workshops angeboten.
Besonders eindrücklich war der Austausch mit Fairtrade-Produzent:innen aus Honduras, die von den Herausforderungen des Kaffeeanbaus unter den Bedingungen des Klimawandels berichteten. Solche Begegnungen machten deutlich, wie eng lokale Bildungsarbeit und globale Realität miteinander verbunden sind.
Für das EINE WELT Netzwerk Sachsen-Anhalt war die Akademie ein starkes Signal: Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) lebt von Zusammenarbeit zwischen Schulen, zivilgesellschaftlichen Akteur:innen und globalen Partner:innen. Das SAeBIT-Projekt, die Fairhandelsberatung sowie die Eine-Welt-Promotor:innen werden auch künftig Schüler:innen und Lehrkräfte in Sachsen-Anhalt für globale Zusammenhänge sensibilisieren, für eine gerechtere und nachhaltigere Welt.