Eine erfolgreiche Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, welche von den Vereinten Nationen in der Agenda 2030 formuliert wurden, verlangt nach einer aktiven Unterstützung durch Staat, Unternehmen, Gesellschaft sowie jede und jeden Einzelne:n. Die Ausrichtung öffentlicher Ausschreibungs- und Vergabeprozesse an öko-sozialen Kriterien ist folglich ein wichtiger Schlüssel zu einem Mehr globaler Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Denn mit einem jährlichen Beschaffungsvolumen von über 470 Milliarden Euro ist der öffentliche Sektor der wichtigste Nachfrager von Gütern und Dienstleistungen in Deutschland, wobei über die Hälfte dieser Ausgaben auf Kommunalebene anfallen. Wenn öffentliche Stellen verantwortungsvoll produzierte, ressourcen- und gesundheitsschonende wie auch energieeffiziente Produkte nachfragen, werden sie daher zu einem wichtigen Motor für die Entwicklung nachhaltiger Produkte und zukunftsfähiger Wirtschaftsstrukturen.
Die öffentliche Hand sollte ihre Marktmacht effektiv nutzen, um mit gutem Beispiel voranzugehen und zugleich nachhaltig wirtschaftende Unternehmen zu unterstützen. Aus diesem Grund hat das EINE-WELT Netzwerk Sachsen-Anhalt e.V. (ENSA) gemeinsam mit dem Bündnis Nachhaltigkeit Sachsen-Anhalt (BÜNSA) Forderungen formuliert, die den aktuell diskutierten Entwurf eines Gesetzes zur Sicherung von Tariftreue, Sozialstandards und Wettbewerb bei der Vergabe öffentlicher Aufträge des Landes Sachsen-Anhalt betreffen.
Forderungspapier Vergabegesetz BÜNSA
Das ENSA war eingeladen, die Positionen am 25.08.2022 bei einer Anhörung des Ausschusses für Wirtschaft und Tourismus des Landtages von Sachsen-Anhalt vorzustellen.