Um die Glaubwürdigkeit des Fairen Handels sicher zu stellen, haben die Akteure des Fairen Handels unterschiedliche Ansätze zu einer besseren Kontrolle entwickelt. Hierfür wurden überprüfbare Standards entwickelt.
Konvention der Weltläden
Die Konvention der Weltläden ist das Grundsatzpapier für den Fairen Handel der Weltläden und Fair-Handels-Gruppen in Deutschland. Sie wurde in einem jahrelangen Dialog gemeinsam entwickelt und 1997 von der Mitgliederversammlung des Weltladen-Dachverbands beschlossen. Im Oktober 2010 wurden die Kriterien für den Fairen Handel der Weltläden neu formuliert, besser an die internationalen Kriterien angepasst und von der Mitgliederversammlung des Weltladen-Dachverbands mit großer Mehrheit beschlossen.
Die Konvention wendet folgende Kriterien auf alle wesentlichen Akteure im Fairen Handel an – auf ProduzentInnen, Importeure, Weltläden und Fair-Handels-Gruppen:
Sozial- und Umweltverträglichkeit
Transparenz
Demokratische Organisationsform
Not-for-Profit-Ausrichtung
Informations- und Bildungsarbeit
Kontinuität
Besondere Regeln für Ergänzungsprodukte (z.B. regionale Erzeugnisse, Bücher)
Seit 1998 ist die Anerkennung der Konvention Voraussetzung für die Mitgliedschaft im Weltladen-Dachverband. Aber auch Läden, die nicht im Dachverband sind, orientieren sich an diesen Kriterien.
Standards der World Fair Trade Organization (WFTO)
Die Einhaltung der WFTO-Standards wird im Rahmen eines dreistufigen Monitoring-Systems überprüft. Einen aktuellen Gesamtüberblick über die unterschiedlichen Kontrollsysteme bietet die Dokumentation ‘Monitoring- und Zertifizierungssysteme im Fairen Handel‘.
Die 10 Grundsätze des Fairen Handels der WFTO
Chancen für benachteiligte ProduzentInnen
Transparenz und Rechenschaftspflicht
Faire Handelspraktiken
Faire Bezahlung
Keine ausbeuterische Kinderarbeit und keine Zwangsarbeit
Versammlungsfreiheit, keine Diskriminierung, Geschlechtergerechtigkeit
Gute Arbeitsbedingungen
Aus- und Weiterbildung
Förderung des Fairen Handels
Schutz der Umwelt
Standards von Fairtrade International
Sie werden von der internationalen Dachorganisation für Fairen Handel Fairtrade International festgelegt und im Rahmen einer Zertifizierung überprüft.
Die Siegel-Organisation TransFair vergibt in Deutschland das Fairtrade-Siegel für fair gehandelte Produkte, wie Kaffee, Kakao, Tee, Wein, Früchte, Quinoa und Reis, Gewürze, Honig, Zucker, Sportbälle, Baumwolle und Blumen, auf der Grundlage von Lizenzverträgen, wenn die Fairtrade-Standards für dieses spezifische Produkt entlang der Handelskette eingehalten wurden.
Die Einhaltung der Standards wird dabei durch ein länderübergreifendes Kontrollsystem sichergestellt.
In Deutschland arbeiten bereits über 360 Unternehmen mit Fairtrade zusammen und bieten etwa 5.500 Produkte nach den internationalen Fairtrade-Standards an.
Über michAls Fair-Handelsberater möchte ich die Weltläden in Sachsen-Anhalt aktiv unterstützen. Zukünftig werde ich mich besonders auf die Vernetzung konzentrieren und den Weltläden bei den Herausforderungen des demografischen Wandels zur Seite stehen.