Vom 22.05.-03.06.2025 beteiligte sich das EINE WELT Netzwerk Sachsen-Anhalt bei der internationalen Kampagne Fashion Revolution Week und wies mit verschiedenen Veranstaltungen auf die prekären Arbeitsbedingungen in der Textilbranche hin.
Esther Malhotra, ENSA-Regionalpromotorin West, blickt auf eine gelungene Aktionswoche zurück. Sie konnte in Quedlinburg verschiedenste Akteure für die Kampagne gewinnen und die Thematik einem breiten Publikum zugänglich machen.
Schüler:innen der 9. Klasse der Ganztagsschule „Ernst Bansi“ Quedlinburg haben sich an zwei Projekttagen mit dem Thema „Faire Mode“ befasst und konnten – angeleitet von Referent Luis „Memo“ Ordoñez – Einblicke in die Produktionsbedingungen von Mode gewinnen und nachhaltige Alternativen zum persönlichen Konsumverhalten kennenlernen.
Bei einem Workshop mit Schüler:innen der Förderschule „David Sachs“ im Quedlinburger Ökogarten haben die Teilnehmenden Wissenswertes über geplante Obsoleszenz gelernt und am praktischen Beispiel erfahren, wie sie gebrauchte Textilien upcyceln können.
Im Kinderladen des Dachvereins Reichenstrasse e.V. haben die jungen Besucher:innen des offenen Kinder- und Jugendtreffs sich mit den Produktionsländern von Textilien beschäftigt und Fast Fashion kritisch beleuchtet.
In der Aktionswoche ruft die globale Kampagne Fashion Revolution zur Auseinandersetzung mit der Herkunft unserer Bekleidung auf. Dadurch soll das Bewusstsein von Modekonsumenten für transparente Produktionsketten und faire Arbeitsbedingungen gesteigert und konventionelle Modemarken für einen fairen und ressourcenschonenden Produktionsprozess sensibilisiert werden.
Ein deutliches Zeichen für mehr Nachhaltigkeit und Miteinander setzte die Ausstellung „Keep your Eyes on the Planet“ der Deutsch-Afghanischen Initiative, die die Regionalpromotorin für die Aktionswoche ausleihen konnte. „Ich freue mich sehr, dass wir die Evangelische Kirchengemeinde und mit ihr die Quedlinburger Marktkirche St. Benedikti als Ausstellungsort gewinnen konnten,“ so Malhotra. Die Ausstellung setzt sich mit aktuellen Problemen, wie Umweltverschmutzung, Klimawandel und sozialer Ungerechtigkeit auseinander und fand bei den Besucher:innen großen Anklang.
Die Aktionswoche abschließend fand im Studiokino Eisenstein eine Sondervorführung der ZDF-Reportage „Kann denn Mode Sünde sein“ statt. Der Dokumentarfilm zeigte den Zuschauer:innen anhand von konkreten Modelabels wie ESPRIT, dass in der Modeindustrie, trotz guter und nachhaltiger Vorreiter, noch viel zu tun ist. Anschließend an die Filmvorführung stand Journalist und Regisseur Peter Ohlendorf dem Publikum Rede und Antwort.
„Fashion Revolution möchte die Art und Weise, wie Kleider hergestellt und benutzt werden, ändern, damit Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung der Vergangenheit angehören“, betont Esther Malhotra. Die Modeindustrie brauche einen radikalen Paradigmenwechsel mit neuen Geschäftsmodellen und Lösungsansätzen, ist sie sich sicher.
Mit den Veranstaltungen in Quedlinburg konnten Missstände aufgezeigt werden und bei den Beteiligten durch nachhaltige Alternativen eine neue Einstellung zum Thema Kleidung und Überkonsum angestoßen werden.
🔗 Hier geht es zum MDR-Beitrag zur Fashion Revolution Week in Quedlinburg. Im Interview sprechen ENSA-Geschäftsführerin Christiane Christoph, Bildungsreferent Luis Ordoñez und EINE WELT Promotorin Esther Malhotra unter anderem darüber, wie jeder einzelne die Situation in den Produktionsländern verbessern kann.