AG Politik: Intel-Ansiedlung im Blick behalten

Erstmals in diesem Jahr tagte am 23.01.2023 die Arbeitsgruppe Politik des ENSA, um über einige der glokalen Herausforderungen in diesen unruhigen Zeiten zu sprechen.

Der erste Tagesordnungspunkt betraf die 17 Milliarden Euro schwere Großansiedlung des Chip-Herstellers Intel im Südwesten von Magdeburg, deren Baubeginn sich zwar zu verzögern scheint, die deshalb allerdings nichts an ihrer Relevanz und Aktualität eingebüßt hat. Nachdem die Mitgliederversammlung des ENSA im Dezember die AG Politik dazu mandatierte, ein Positionspapier zu entwickeln, wurde die Sitzung genutzt, um die Inhalte festzulegen. Die AG Politik beschloss, dass das ENSA seine Expertise in globalen Fragen einbringen soll, da die lokalen und ökologischen Herausforderungen der Ansiedlung durch andere zivilgesellschaftliche Akteur:innen bereits stärker bearbeitet werden. Ziel ist es nicht etwa, sich gegen die Ansiedlung auszusprechen, zumal Intel nicht als „Bad Boy“ der Branche anzusehen ist. Vielmehr ist es wichtig, das Handeln eines systemrelevanten, global agierenden Unternehmens anhand der größten Firmen-Ansiedlung in Deutschland der letzten Jahrzehnte kritisch zu begleiten. Die Wahrnehmung dieser Watch-Dog-Funktion als Ausdruck einer vitalen Zivilgesellschaft soll Kern der ENSA-Positionierung sein.

Weiterhin behält die AG Politik das Thema Energiekooperationen mit Ländern des globalen Südens im Blick. Diese Partnerschaften sollen einerseits dabei helfen, den globalen Herausforderungen der Energiewende zu begegnen. Andererseits ist momentan zu beobachten, dass die Bundesrepublik Deutschland Projekte anstrebt, die Investitionen in den Abbau fossiler Energieträger vorsieht, besieht man sich etwa dem Vorhaben, vor der Küste des Senegels Gasbohrungen vorzunehmen. Das läuft nicht nur den internationalen Klimazielen entgegen und gefährdet die Umwelt, auch sind die zu erwartenden Auswirkungen auf lokale Arbeitsplätze, insbesondere im Bereich der Fischerei, immens.

Das nächste Mal wird die AG Politik am 16.03.2022 um 10:00 Uhr stattfinden. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich bei unserem Fachpromoter für Wirtschaft & Entwicklung, Christopher Isensee, zu melden.

Christopher Isensee
Eine Welt-Fachpromotor „Global verantwortliches Wirtschaften & nachhaltige Beschaffung“
E-Mail: fair-wirtschaften@einewelt-lsa.de
Mobil: +49 176 56928217
Über michIn meiner Arbeit als Eine Welt-Fachpromotor für Wirtschaft und Entwicklung vernetze ich Akteure des nachhaltigen Wirtschaftens in SachsenAnhalt. Ich biete Beratung und Bildung im Bereich sozial-ökonomischer Transformation und identifiziere Best-Practice-Beispiele nachhaltigen Wirtschaftens.